Das Dorf Haaren war von einer schönen
Landschaft umgeben, auf die MENSCH stolz sein konnte. Nachdem in den letzten
Monaten viel Kritik über das erweiterte Industriegebiet an die Öffentlichkeit
gelang, äußert sich weiteres Entsetzen über ein neu geplantes Baugebiet. 2500
Einwohner umfasst dieses Dorf, indem man sich NOCH wohlfühlt.
Kleine Landwirtschaftliche Betriebe, (Ammenkuh-,
Rinder- und Schafhaltung) sind dort angesiedelt, die sich mit Herzblut ihrer Tierhaltung
widmen. Ebenfalls fürchtet der letzte ortsansässige Zimmereibetrieb aus Haaren,
um seine Existenz.
Seine Flächen sollen ebenfalls
dem neuen Baugebiet zum Opfer fallen. All diese Menschen führen eine Tradition
fort, was sich Generationen vor ihnen hart erarbeiteten und mühselig aufbauten.
Die
Nebenerwerbslandwirte halten Tiere, die für unsere Landschaftspflege wichtig
sind und die für das Umdenken bezüglich unserer Umwelt dienen. Mit Überzeugung
ist zu sagen, dass die Tiere ein erfülltes Leben haben. Sie grasen ab dem
Frühjahr auf den Weiden, wachsen dort auf, bekommen im Winter das Heu, welches
mit gutem Gewissen und Fleiß im Sommer geerntet
wird, zum Fressen. Heu ist im Winter mit das Grundnahrungsmittel der
Weidetiere, welches von bester Qualität in keinem Supermarkt vermarktet wird.
Man benötigt dazu Grünflächen, die nun neuen Industrieprojekten und neuen
Wohngebäuden buchstäblich zum Opfer fallen sollen. Anhand dieser unbedachten
Pläne werden Existenzen nicht nur bedroht sondern auch zerstört. Keinesfalls handelt
es sich um Freizeitgestaltung, wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb im
Nebenerwerb geführt wird. Sie ermöglichen es uns, unseren Mitmenschen für die
Dinge zu sensibilisieren, vor denen wir
viel zu lange die Augen verschlossen haben. Erlebnispädagogische Angebote
dienen Kindern aus Kindergärten/Grundschulen, um Nutztiere auf den angrenzenden
Wiesen zu besichtigen, ihr Wissen zu erweitern und besonders ihre olfaktorische- taktile Wahrnehmung
anzuregen. Nebenerwerbslandwirte müssen sich nicht vor Massentierhaltung
verstecken sondern haben eine starke Bildung zu den Tieren, dass sie mitleiden,
wenn eines kränkelt oder gar verendet.
Nun will die Stadt Bad Wünnenberg diesen Betrieben die notwendigen
Weiden entziehen, um noch mehr Profit aus dem Dorf zu ziehen. Das ökologische
Landschaftssystem stößt auf keinerlei Interesse. In der Agrarlandwirtschaft
sind überwiegend nur noch Ackerflächen zu sehen sodass man Weideflächen fast
schon suchen muss. Die wenigen Weideflächen, die den Tieren und Pflanzen
momentan noch zur Verfügung stehen, sollen nun auch noch weichen? Die
Eigentümer wehren sich, ihre Flächen
abzugeben, da sie sonst ihre Tierhaltung oder ihren Beruf nicht mehr ausüben
können. Wie soll ein Schäfer ohne ortsnahen Grünflächen seine Schafe halten und
versorgen wenn die entsprechenden Weideflächen fehlen?
Zumal die
Flächen sich alle im direkten Bereich des Stalls befinden. Wie soll man ein
guter Fleisch/ Milcherzeuger sein, wenn die Kühe/ Rinder nur in den Ställen
anstatt auf den Grünflächen gehalten
werden? Wie soll ein Zimmermann seine Kundschaft zufriedenstellen, wenn er der
Transport nicht mehr gewährleistet ist?
Soll so
unsere Zukunft aussehen, dass man nicht einmal mehr das Recht auf sein Eigentum
besitzt und um dieses kämpfen muss? Der Slogan: „Hier bin ich Mensch“, ist für
unser Stadtgebiet keinesfalls der Richtige. Mit aller Macht sollen neue
Bauplätze und Industrieflächen geschaffen werden und dazu sollen die Besitzer,
der Grünflächen enteignet werden.
Städtisches Eigentum im Dorfkern wird veräußert, wo Bauplätze hätten entstehen
können und angebotene Flächen werden seitens der Stadt abgelehnt. Durch dieses
unüberlegte Handeln sollen nun die ortsansässigen Menschen bestraft werden, die
hier Jahrzehnte ihr Flächen besitzen und diese hegen und pflegen. Nun stellt
sich die Frage, ob man letztendlich noch stolz sein darf, ein Bürger dieses
Stadtgebietes zu sein, indem Toleranz ein Fremdwort ist.
Ist das Eigentum
kleiner Betriebe nichts mehr wert? Geht es nur noch um Macht, Größe und Geld?
Wenn es so weitergeht, zerstören solche Entscheidungen die Dorfidylle komplett.
Ist das der Preis, dass durch diese unüberlegten Entscheidungen unsere Zukunft,
die Zukunft unserer Nachkommen und das komplette Haarener Landschaftsbild zerstört
werden?
Montag, 12. April 2021
Dorfidylle wird Stück für Stück vernichtet
ein Leserbrief von Ellen Barton, Bad Wünnenberg
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