Dienstag, 23. November 2021

Leserbrief zum Thema: 3. Änderung des Bebauungsplanes Haaren Nr. 9 „Gewerbegebiet Wewelsburger Straße“

Die Stadt Bad Wünnenberg ermöglicht mit dieser Änderung des Bebauungsplanes für das „Gewerbegebiet Wewelsburger Straße“, gelegen auf der Grünfläche zwischen Fa. PIETEC Feinwerktechnik GmbH & Co. KG und dem Glaserweg, inkl. der Fläche des Hauses von Familie Lukei, Glaserweg 2, eine Bebauung mit Gewerbegebäuden bzw. Gewerbehallen mit einer Höhe von sage und schreibe 15 Metern.

Da wird deutlich, in welche Richtung die Aussage „..ein Dorf müsse sich entwickeln können..“, für Haaren geht. Anstatt dort Wohnbaugebiete entstehen zu lassen, wo es von der Lage her durchaus Sinn macht, wird ein zentrales Wohnbaugebiet der Industrieansiedlung geopfert. Die Stadt muss sich schon entscheiden, was sie will. Dorfentwicklung oder Industrieentwicklung? Wenn an dieser Stelle in Haaren keine Wohnbebauung erfolgen soll, kann es so schlimm mit mangelnden Bauplätzen wohl nicht sein.
Mit der Industriebebauung dieser Fläche wird eine nicht notwendige Schneise von Lärm (Mehrschichtbetrieb min. 6.00 bis 22.00Uhr) und dominierenden Industriegebäuden in den Ort geschlagen. Die Sicht- und Schattenwirkung der Gebäude auf die bestehende Siedlung gegenüber des überplanten Gebietes sowie auf die restlichen Nachbarn in direkter Nähe wird die Wohnqualität erheblich beeinträchtigen.

Durch diese Bebauungsplanänderung wird eine Ansiedlung von sehr hohen Gebäuden (15 m das entspricht der Höhe eines 5-stöckigen Wohnhauses) an der Wewelsburger Straße und dem Glaserweg ermöglicht. Dies wird das Ortsbild von Haaren m.E. erheblich verschlechtern.
Die Planung ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Stadt Bad Wünnenberg an keiner nachhaltigen, sinnvollen und lebenswerten Dorfplanung für Haaren interessiert ist. Dorfentwicklung sieht anders aus.

Es wird in keinster Weise auf Belange, Bedürfnisse oder Interessen der Anlieger Rücksicht genommen. Diese hat man vorsorglich auch erst gar nicht informiert.
Lärmgutachten werden nicht erstellt und eine wünschenswerte Abstandsfläche zwischen Wohnbebauung und Industriegebiet wird nicht geplant, denn dazu ist die noch freie Landfläche von Haaren zu klein. Scheinbar ist man bei der Stadt Bad Wünnenberg der Ansicht, dass eine bearbeitende Industrie keinen Krach macht.
So auch schon bei der Planung des Gebietes „Schriepenscherf III“.
Haaren ist ein ausgewiesener Industriestandort von Bad Wünnenberg und wird in dieser Hinsicht weiterentwickelt. Die Frage ist, ob wir uns das länger mit ansehen und unterstützen wollen, oder ob wir unser Recht mit zu entscheiden einfordern wollen.
Jeder freut sich über einen Arbeitsplatz, aber jeder, der auf ein Dorf zieht, freut sich auch an der Natur, auf ein bisschen Platz ums Haus, auf einen Dorfplatz und auf ein geselliges Dorfleben. Haaren bietet davon immer weniger.
Falls Sie der Verschandlung der Haarener Ortseinfahrt durch eine weitere Verschmelzung von Wohn- und Industriegebiet und der Missachtung der Anliegerbedürfnisse entgegenwirken möchten, sollten Sie bis zum 06.12.2021 Einspruch zu dieser Bebauungsplanänderung an die Stadt (per Email an vps@bad-wuennenberg.de und stadt@bad-wuennenberg.de schriftlich oder persönlich) senden.
Weitere Infos siehe: www.bad-wuennenberg.de/rathaus/Bauleitplanung.php
Noch haben wir eine Chance auf die Mitgestaltung unseres Ortsbildes für uns, unsere Kinder und Enkelkinder.

Manfred Giesguth

...und hier gibt es den Unterschriftenzettel um zu widersprechen (siehe auch Seitenende)

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