Dienstag, 21. Januar 2020

Graffiti vor AfD-Treffen in Haaren

 Staatsschutz ermittelt

In der Haarener Gaststätte Erftemeier findet der Neujahrsempfang der Paderborner AfD unter Polizeischutz statt

Bad Wünnenberg-Haaren. Im Gasthof Erftemeier in Haaren sind Gäste immer willkommen. Das betont Wirtin Marlies Erftemeier. Daher sagte sie auch ohne Bedenken zu, als die Paderborner AfD anfragte, um ihren Neujahrsempfang im Saal zu veranstalten. Im Nachhinein hat ihr das aber viel Ärger eingebracht. Allerdings sorgten nicht die gut 50 AfD-Mitglieder für Probleme, sondern Gegner der rechtspopulistischen Partei.

Es war schon durchgesickert, dass sich die AfD am Freitagabend in Haaren treffen würde. Denn in der Nacht zu Freitag sprühten Unbekannte einen zwei Meter langen Schriftzug an die Hauswand der Gaststätte. In knallroten Buchstaben stand dort: „Wir kriegen euch alle. Nazitreffen verhindern." Erftemeier erstattete Anzeige bei der Polizei.

„Wir kriegen euch alle. Nazitreffen verhindern."




„Die Kripo war da und auch der Staatsschutz, der ermittelt nun", sagt Marlies Erftemeier, die den Schriftzug schnell übermalen ließ. Sie ist schon ein Stück weit erschrocken, dass so etwas passiert sei. Einen anonymen Anruf habe sie auch bekommen.

„Mit der Partei habe ich doch nichts zu tun. Das sind für mich ganz einfach Gäste, die bei mir im Saal zum Grünkohlessen kommen wollen. Und so habe ich sie auch empfangen",versichert die 56-Jährige, die seit über 30 Jahren die Kneipe betreibt. Einige Bürger hätten sich auch beim Ortsvorsteher beschwert, dass sie die AfD in ihren Saal lasse. „Da bin ich schon enttäuscht, dass die nicht direkt mit mir reden", so Erftemeier.

Während des AfD-Treffens ist aber nichts passiert. „Weil es diesen Schriftzug mit politischem Hintergrund gab, waren Polizeibeamte rund um die Veranstaltung vor Ort", bestätigte Pressesprecher Günther Hansjürgens den Polizeischutz.

Quelle: NW 21.1.2020 https://www.nw.de/lokal/kreis_paderborn/bad_wuennenberg/22671659_Graffiti-vor-AfD-Treffen-in-Haaren-Staatsschutz-ermittelt.html 
Foto: Julia Stratmann

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