Dienstag, 27. April 2021
Burger und Pizzameile vor der Schützenhalle
Der Schützenverein bietet eine kleine Burger und Pizzameile vor der Schützenhalle an. Und zwar am kommenden Sonntag, den 02. Mai, ab 11:00 Uhr bis 20:00 Uhr. Also was für Frühaufsteher, Langschläfer und Doppeltesser. Mit der Aktion möchten wir unseren Festwirt unterstützen, damit er sein Unternehmen aufrecht erhalten kann und wir die Zukunft des Schützenfestes mit ihm planen können. Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns dabei unterstützt und am Sonntag einen gewaltigen Appetit verspürt und zuschlagt Und bitte,... weitersagen! Es grüßt der Oberst Reinhard Dreker.
Sonntag, 25. April 2021
Leserbrief zum Artikel vom 12.3. im Westfälischen Volksblatt
Zu dem Artikel: „Heimatverein Haaren sieht Ortsteil Haaren durch wachsendes Industriegebiet zu stark belastet“ vom 12.3.
Dieser Artikel spricht mir und sicherlich vielen Haarenern aus der Seele. Der Regionalplan OWL hat Diskussionen und weitere Meinungsäußerungen ausgelöst: „Haaren braucht eine Perspektive“ (WV 30.1.), „Verbesserungen für Haaren gefordert - Anträge der SPD befürwortet" (WV 18.2.). Der Heimat- und Verkehrsverein fordert uns zur Stellungnahme bei der Bezirksregierung auf.Ich unterstütze dies, effektiver noch wäre eine Stellungnahme des Stadtrates!
Die geplante enorme Erweiterung des Industriegebietes in Haaren überfordert den Ort. Das geplante Gebiet umfasst Acker- und Weideflächen bis direkt an das Landschaftsschutzgebiet Bürener/Haarener Wald. Die Zerstörung der Landschaftsstruktur bedeutet ein weiteres Abschneiden des Waldes als Naherholungsgebiet. Niemand will erst durch ein Industriegebiet wandern. Zudem wurde bereits das bisherige Gewerbegebiet auf Kosten von Wiesen bis an die Wewelsburger Str. und den Glaserweg, also direkt bis an die Wohnbebauung vergrößert. Auch der Ausweichsportplatz wird zur bebauten Gewerbefläche. Es bleibt jeweils nur ein 5 m breiter Grünstreifen zu den Wohnhäusern.
Die
Lage Haarens am Autobahnkreuz mag für die Industrie günstig sein, für die
Wohnbevölkerung bedeutet das schon jetzt eine enorme Belastung durch
Straßenlärm, Luftbelastung, innerörtlichen LKW-Verkehr und die Zäsur der
Landschaft. Die Autobahnen und das vorhandene Industriegebiet erschweren schon
jetzt die Nutzung der ortsnahen Landschaft zur Erholung.
Die Ausweisung des Gebietes als GIB im Regionalplan macht es zu einem Vorranggebiet für emittierende Industrie- und Gewerbebetriebe mit hohem Störungspotential. Nur Ausnahmsweise können hier gewerbliche Nutzungen mit geringerem Störungspotential geplant werden. Dies bedeutet eine weitere große Belastung.
Ich
widerspreche der Einordnung des Haarener Gewerbe- und Industriestandorts als
Ort mit regionaler Bedeutung. Dagegen wird dem in Büren, Salzkotten und
Paderborn/Mönkeloh nur lokale Bedeutung zugemessen. Das bedeutet für Haaren die
Schaffung einer interkommunalen Wirtschaftsfläche. Das heißt, Haaren wird
Sammelplatz für emittierende Industrie mit erheblichem Störpotential. Andere
Kommunen können damit derartige Industrie nach Haaren auslagern und dadurch
ihre Wohnqualität erhalten. Meiner Meinung nach besteht dafür auch gar kein
Bedarf, da alle umliegenden Kommunen über erweiterbare Gewerbe- und
Industriegebiete verfügen.
Da das GIB ausschließlich emittierendem Gewerbe vorbehalten ist, müssen
ortsansässige Gewerbebetriebe im Ortskern, im allgemeinen Siedlungsgebiet (ASB)
ansiedeln oder erweitern.
Ein weiteres Argument ist die innerörtliche Verkehrsbelastung. Schon jetzt sind im Ort die Paderborner/Fürstenberger, Bürener und Wewelsburger Straße überfordert durch den LKW-Verkehr. Außerdem gibt es hier keine Radwege. Entlang der Bürener Straße ist es für Radfahrer und Fußgänger lebensgefährlich, das neue Industriegebiet zu erreichen.
Der
Entwurf des Regionalplans ist für den Wohnort Haaren außerordentlich
nachteilig.
Eine drastische Verkleinerung der geplanten Gewerbefläche und die Ausweisung
als lokales Gewerbegebiet ist nötig.
Allerdings
beruft sich der Regionalplan auf zuvor mit jeder Kommune geführte
Kommunalgespräche. Bad Wünnenberg ist sicher an einem florierenden
Industriegebiet interessiert. Es macht aber keinen Sinn, hier immer mehr
Arbeitsplätze entstehen zu lassen, und gleichzeitig die Wohnqualität zu
entwerten. Es fehlte in der Vergangenheit an Investitionen, die Lebensqualität
in Haaren zu erhalten, sowie an einem vernünftigen
Verkehrskonzept. Einen neuerlichen Vorstoß der SPD mit drei Anträgen an den Rat
der Stadt kommentierte das Westfälische Volksblatt nach der Ausschusssitzung
mit dem Eindruck: “Aussicht auf eine erfolgreiche Umsetzung haben die in
den Anträgen angestrebten Maßnahmen wohl kaum.“ Gefordert wurde ein
Kreisverkehr im Kreuzungsbereich Bürener/Graf Zeppelin Str. sowie die Anbindung
des Gewerbegebiets Piepenberg mit einem Geh- und Radweg, die Einleitung einer
Dorferneuerungsmaßnahme im Ortskern und die Umleitung des Schwerlastverkehrs
über die Graf Zeppelin Str. Wir dürfen gespannt sein, ob die Forderungen im
Sande verlaufen.
Haaren hat nicht die Kurort-Karte gezogen, aber es kann einiges für die
Wohnqualität hier getan werden.
B. Klute
Mittwoch, 21. April 2021
Der alte Hof von "Hasenengelken" wurde abgerissen
Die Hausnummer 138 war schon im 2. Leben bevor es jetzt entgültig verschindet.
Ursprünglich wurde die Nummer 138 an einem Haus in der heutigen Sebastianstr befestigt und die Familie Kluthe oder auch Kluten genannt wohnte dort einige Jahrzehnte. Der Hausname war "Thielemeier". Der Standort war hinter der kleinen Schmiede, die heute noch dort steht.
Dieses Haus wurde etwa 1880 dort entfernt und das Grundstück übernahm die Nachbarfamilie Vossmann, auch "Löschen" genannt.
Aus dem Hause verließ 1882 ein Conrad Klute und wanderte 1882 nach Colfax, Nebraska, Amerika aus
Seine Schwester "Thielemeiers" Elisabeth Klute heiratete 1856 einen Carl Philipp Ernesti aus "Schweiden" Hause und baute an der Flurgrenze zur Flur 4 ein eigenes Haus oder bezog ein Bestehendes, welches noch nicht zum Ort gehörte. Wann der Einzug dort war konnte nicht ermittelt werden. Dieses Haus erhielt nun die Nummer des abgerissenen Hauses, die Nr.138.
Wann und woher der Hausname "Hasen Engelken" entstand ist bisher noch unbekannt. Mit C. Philipp Ernesti lebten danach noch 4 Generationen im Haus. Johannes E. baute 1965 dann den Anbau dran, der heute noch von der Fam. Pauli "Eckemengers" bewohnt wird.
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Links und Mitte der Altbau, rechts der Neubau, 1988 |
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18.4.2021 |
Montag, 12. April 2021
Dorfidylle wird Stück für Stück vernichtet
Das Dorf Haaren war von einer schönen
Landschaft umgeben, auf die MENSCH stolz sein konnte. Nachdem in den letzten
Monaten viel Kritik über das erweiterte Industriegebiet an die Öffentlichkeit
gelang, äußert sich weiteres Entsetzen über ein neu geplantes Baugebiet. 2500
Einwohner umfasst dieses Dorf, indem man sich NOCH wohlfühlt.
Kleine Landwirtschaftliche Betriebe, (Ammenkuh-,
Rinder- und Schafhaltung) sind dort angesiedelt, die sich mit Herzblut ihrer Tierhaltung
widmen. Ebenfalls fürchtet der letzte ortsansässige Zimmereibetrieb aus Haaren,
um seine Existenz.
Seine Flächen sollen ebenfalls
dem neuen Baugebiet zum Opfer fallen. All diese Menschen führen eine Tradition
fort, was sich Generationen vor ihnen hart erarbeiteten und mühselig aufbauten.
Die
Nebenerwerbslandwirte halten Tiere, die für unsere Landschaftspflege wichtig
sind und die für das Umdenken bezüglich unserer Umwelt dienen. Mit Überzeugung
ist zu sagen, dass die Tiere ein erfülltes Leben haben. Sie grasen ab dem
Frühjahr auf den Weiden, wachsen dort auf, bekommen im Winter das Heu, welches
mit gutem Gewissen und Fleiß im Sommer geerntet
wird, zum Fressen. Heu ist im Winter mit das Grundnahrungsmittel der
Weidetiere, welches von bester Qualität in keinem Supermarkt vermarktet wird.
Man benötigt dazu Grünflächen, die nun neuen Industrieprojekten und neuen
Wohngebäuden buchstäblich zum Opfer fallen sollen. Anhand dieser unbedachten
Pläne werden Existenzen nicht nur bedroht sondern auch zerstört. Keinesfalls handelt
es sich um Freizeitgestaltung, wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb im
Nebenerwerb geführt wird. Sie ermöglichen es uns, unseren Mitmenschen für die
Dinge zu sensibilisieren, vor denen wir
viel zu lange die Augen verschlossen haben. Erlebnispädagogische Angebote
dienen Kindern aus Kindergärten/Grundschulen, um Nutztiere auf den angrenzenden
Wiesen zu besichtigen, ihr Wissen zu erweitern und besonders ihre olfaktorische- taktile Wahrnehmung
anzuregen. Nebenerwerbslandwirte müssen sich nicht vor Massentierhaltung
verstecken sondern haben eine starke Bildung zu den Tieren, dass sie mitleiden,
wenn eines kränkelt oder gar verendet.
Nun will die Stadt Bad Wünnenberg diesen Betrieben die notwendigen
Weiden entziehen, um noch mehr Profit aus dem Dorf zu ziehen. Das ökologische
Landschaftssystem stößt auf keinerlei Interesse. In der Agrarlandwirtschaft
sind überwiegend nur noch Ackerflächen zu sehen sodass man Weideflächen fast
schon suchen muss. Die wenigen Weideflächen, die den Tieren und Pflanzen
momentan noch zur Verfügung stehen, sollen nun auch noch weichen? Die
Eigentümer wehren sich, ihre Flächen
abzugeben, da sie sonst ihre Tierhaltung oder ihren Beruf nicht mehr ausüben
können. Wie soll ein Schäfer ohne ortsnahen Grünflächen seine Schafe halten und
versorgen wenn die entsprechenden Weideflächen fehlen?
Zumal die
Flächen sich alle im direkten Bereich des Stalls befinden. Wie soll man ein
guter Fleisch/ Milcherzeuger sein, wenn die Kühe/ Rinder nur in den Ställen
anstatt auf den Grünflächen gehalten
werden? Wie soll ein Zimmermann seine Kundschaft zufriedenstellen, wenn er der
Transport nicht mehr gewährleistet ist?
Soll so
unsere Zukunft aussehen, dass man nicht einmal mehr das Recht auf sein Eigentum
besitzt und um dieses kämpfen muss? Der Slogan: „Hier bin ich Mensch“, ist für
unser Stadtgebiet keinesfalls der Richtige. Mit aller Macht sollen neue
Bauplätze und Industrieflächen geschaffen werden und dazu sollen die Besitzer,
der Grünflächen enteignet werden.
Städtisches Eigentum im Dorfkern wird veräußert, wo Bauplätze hätten entstehen
können und angebotene Flächen werden seitens der Stadt abgelehnt. Durch dieses
unüberlegte Handeln sollen nun die ortsansässigen Menschen bestraft werden, die
hier Jahrzehnte ihr Flächen besitzen und diese hegen und pflegen. Nun stellt
sich die Frage, ob man letztendlich noch stolz sein darf, ein Bürger dieses
Stadtgebietes zu sein, indem Toleranz ein Fremdwort ist.
Ist das Eigentum
kleiner Betriebe nichts mehr wert? Geht es nur noch um Macht, Größe und Geld?
Wenn es so weitergeht, zerstören solche Entscheidungen die Dorfidylle komplett.
Ist das der Preis, dass durch diese unüberlegten Entscheidungen unsere Zukunft,
die Zukunft unserer Nachkommen und das komplette Haarener Landschaftsbild zerstört
werden?