Freitag, 27. August 2021

Heimatverein Haaren wird 65 Jahre

 Hüttenfest zum Vereinsjubiläum


Ab 11.00 Uhr erwartet der Verein seine Gäste, die sich auf die beiden Haarener Musikvereine und eine Hüpfburg für die Kinder freuen dürfen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.
Wer den Tag sportlich beginnen will, trifft sich um 9.30 Uhr an der Haarener Schützenhalle. Von dort startet eine acht Kilometer lange Wanderung zur Hütte im Taubengrund.

Aber wie hat es mit dem Heimat- und Verkehrsverein angefangen? Dazu ein kurzer Blick auf die Vereinsgeschichte:
Als Tourist nach Haaren kommen, um dort Urlaub zu machen? Das kann man sich heute kaum noch vorstellen, da jeder mit Billigfliegern mindestens bis Mallorca kommt oder sogar noch weiter. Aber vor 65 Jahren, als Fritz Günther, Wilhelm Peitz und andere den Verkehrsverein für Haaren (und anfangs auch für Helmern) gegründet haben, war das das erklärte Ziel. Denn in der jungen Bundesrepublik gab es nach dem Krieg erst die so genannte Fresswelle und dann eben die Reisewelle, und die ging ins eigene Land. Davon wollte auch Haaren profitieren. Heute aber lebt das Dorf vom Industriegebiet.

In den ersten Jahren wurden vom Verein viele Fahrten, z. B. nach Nals in Südtirol, unternommen, wie es sie heute mit der jährlichen Mühlenfahrt noch Teil des Vereinslebens sind. Dieses Jahr ging die 27.  Mühlenfahrt nach Montabaur im Westerwald. Außerdem gab es viele Wanderungen. So entstand die Idee, auch in Haaren eine Wanderhütte zu errichte, die 1979 eingeweiht wurde. Die im September stattfindenden Hüttenfeste wurden zur Tradition im Verein. Daran will der Vorstand am 19. September anschließen.

Foto W.Peitz



Anfang der 80-er Jahre entdeckte auch die Haarener Jugend die Wanderhütte für sich und veranstaltet dort die schon legendären „Drei-Tages-Feten“, bei der vielen Freundschaften zu anderen Dörfern geknüpft wurden.
Größer aber war die 1000-Jahr-Feier 1975. Der gebürtige Wewelsburger und Lehrer am Theodorianum in Paderborn, Dr. Wilhelm Segin, hat das Gründungsjahr quasi entdeckt und die Haarener darauf aufmerksam gemacht. So wurde vier Tage lange gefeiert, wobei der Festumzug am 1. Juni 1975 der Höhepunkt gewesen ist. Ein bleibendes Werk aus diesem Jubiläumsjahr ist das 1000-Jahre-Haaren-Buch.


Während des Vorsitzes von Alfred Voßmann (1988-1997) wurde die alte Mühle, genannt Ohrmakers Mühle, in den Jahren 1991-94 Jahren weitreichend renoviert; sie ist heute ein historisches Denkmal.

Im Jahr 1997 übernahm Norbert Münster den Vorsitz im Heimatverein. In dieser Zeit wurde die Wanderhütte erweitert. Und der Ortsheimatpfleger Heribert Klute begann mit der Anlage der Haarener  Wanderwege, die von der Bevölkerung gut angenommen wurden.
Im November 2008 veröffentlichte der Heimatverein das Buch zur Geschichte der Haarener Juden, welche Jost Wedekin gründlich aufgearbeitet hatte. Schon im November 2006 war am Judenfriedhof ein Gedenkstein für ermordeten Haarener jüdischen Glaubens errichtet und eine Ausstellung zu deren Familie gezeigt worden, bei der auch Ruta Shoshani aus Haifa in Israel anwesend war. Ihr Vater Julius Rosenberg konnte noch 1937 vor dem Naziregime fliehen.

Im letzten Jahr wurde ein neuer Vorstand gewählt und die erst kürzlich verstorbene Manuela Stieren übernahm den Vorsitz. Ihr Tod ist ein schmerzlicher Verlust für den Verein.
Gleich nach der Wahl wurde mit der Unterstützung von vielen Helfern die Wanderhütte und die Mühle weiter renoviert.
Außerdem wurde im Herbst eine historische Wanderung auf der Via Regia gemacht. Im Frühjahr setzte sich der Vorstand mit dem Regionalplan bzw. mit der Erweiterung des Haarener Industriegebiets auseinander.


HK,

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